Inhaber

Was Matthias Brunner seit 25 Jahren antreibt.


Warum haben Sie sich auf Siedlungsbäume spezialisiert?
„Nach meinem Studium der Forstwissenschaften an der ETH in Zürich verspürte ich Lust, eigene Ideen unternehmerisch zu verfolgen. Ich suchte nach Nischen, in welchen ich meine Kreativität zur Geltung bringen konnte. Die Arbeit mit Solitärbäumen ist anspruchsvoll und macht mir bis heute grossen Spass.“

Was ist das Spezielle an Ihrer Dienstleistung?
„Das Spezielle ist das, wovor mich anfangs alle warnten, dass es nie funktionieren würde: die honorarpflichtige Beratung für Baumbesitzerinnen und -besitzer. Es brauchte Geduld, bis das neue Angebot so richtig entdeckt wurde. Heute jedoch kommt zu uns, wer schnell kompetenten und unabhängigen Rat sucht – egal wo der Baum steht.“

Was charakterisiert ihre Arbeit?
„Kundinnen und Kunden beraten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führen, Lösungen finden, Neues entwickeln, reisen.“

Was gefällt Ihnen am meisten an Ihrer Arbeit?
„Ich muss meine Arbeitsstunden nicht zählen, denn ich kann tun, was mich wirklich interessiert. Ich habe ein motiviertes Team mit wertvollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Das ist nicht selbstverständlich. Wie wir gemeinsam Neues anpacken und anspruchsvolle Probleme lösen können, ist für mich immer wieder eine unglaubliche Erfahrung.“

Was unterscheidet Sie von einer Gartenbau- oder Baumpflegefirma?
„Wir beraten unabhängig. Wir pflanzen, fällen und schneiden die Bäume nicht. Wenn die Kundschaft es wünscht und sich nicht darum kümmern will, erledigen das unsere langjährigen Kooperationspartner, die genau das tun, was nötig ist. So bieten wir unseren Kundinnen und Kunden einen interessanten Zusatznutzen mit transparenter Abrechnung und vermeiden Interessenkonflikte beim Beraten.“

Welches Projekt liegt Ihnen derzeit am Herzen?
„Die Diagnose und Behandlung von Baumkrankheiten. Wir setzen uns sehr dafür ein, dass man Probleme nicht nur beschreibt, sondern auch Lösungen dafür findet.“

In den Medien nennt man Sie häufig „Baumdoktor“. Finden Sie diese Bezeichnung passend?
„Tatsächlich habe ich schon oft ‚den Doktor gemacht‘, ohne dass ich je den Titel dafür gekriegt habe… Die Bezeichnung kommt wohl daher, dass wir eine Pflanzenschutzmethode gegen invasive Baumschädlinge mitentwickelt haben, wo der Wirkstoff mit einer ‚Spritze‘ direkt in die wasserleitenden Gefässe verabreicht wird und über mehrere Jahre wirksam bleibt.“

Ihnen ist das folgende arabische Sprichwort wichtig: ‚Fälle nicht den Baum, der Dir Schatten spendet‘. Warum?
„Wer kennt nicht die Karikatur vom Mann, der auf dem Ast sitzt, den er absägt? Das arabische Sprichwort drückt es einfach anders aus, meint im übertragenen Sinn jedoch dasselbe. Ich glaube, dass manche Dinge einfach zu kompliziert sind für leichtfertige, schnelle Entscheidungen von grosser Tragweite. Auch bei Bäumen schaffen eine sorgfältige Untersuchung und differenzierte Beurteilung die Grundlage, damit die Eigentümer:innen kluge Entscheidungen treffen können. Mir geht es als Inhaber gleich, wenn ich eine wichtige Weiche stelle für die Zukunft meiner Firma. Aber diese Geduld habe ich in den vielen Jahren ja vielleicht von den Bäumen gelernt.“